Sonntag, 26. April 2009

Abschied aus Chiang Mai und Reisevorbereitungen

Hallo ihr Lieben!
Ich habe noch die letzten Tage mit meinen Freunden in Chiang Mai genossen und habe mich am vergangenen Mittwoch von ihnen verabschiedet. Ich dachte mir, dass dieser Abschied ein wenig leichter Fallen würde, da ich doch schon das dritte Mal innerhalb von kürzester Zeit bei ihnen war. Dieses Mal waren es ein wenig mehr als 5 Wochen, die ich in Chiang Mai verbracht habe, was doch eine ganz lange Zeit ist. Am Anfang hat sich meine Beschäftigung aufs Thai lernen konzentriert, was ich dann jedoch durch meine Faulheit gestoppt habe. Danach lenkte ich mich dabei ab, die Kunden der Bar zu betreuen und meine kellnerischen Fähigkeiten zu zeigen. Auch wieder eine Erfahrung mehr, was mir gezeigt hat, dass ich mit Sicherheit niemals kellnern werde. Ich alle wisst, was fuer ein guter Kunde ich in Restaurants und Bars bin, da ist es doch ein wenig schwierig, die andere Seite zu übernehmen. Diese Tätigkeit habe ich dann ausgeführt, bis Fon, das Mädchen im Haus wieder von zu Hause gekommen ist. Ich habe ihr diesen Job übergeben, da ich weiß, dass sie das alles viel besser erledigt. Ich habe mich in dieser Zeit mit meinem Kollegen Rin beschäftigt und wir haben die Stadt erkundet. Ich habe die letzten Tage wie auch alle anderen sehr genossen, ich habe mich wiedereinmal wie zu Hause gefühlt, was auf solch langen Reisen immer ein wichtiges Gefühl ist und schaue mit feuchten Augen an diese schöne Zeit zurück. Der Abschied fiel viel schwerer als erwartet, da ich doch wieder so viele neue Freunde kennengelernt habe, die sich alle total viel um mich sorgen und mich wiedereinmal jeder Fragen musste wann ich denn wieder zurückkomme und warum es denn nicht schon nächsten Monat sein kann. Diese Frage konnte ich leider nicht beantworten, mir ist jedoch klar, dass es für längere Zeit kein wiedersehen geben wird, da ich meine Reise machen muss und deshalb wieder in neue Umfelder und Gegenden kommen muss.
Letzten Dienstag gings dann mit dem Nachtbus nach Bangkok. Ich stellte mir sofort die Frage: "Mache ich nun Bangkok unsicher oder Bangkok mich?"Sicher angekommen wie immer, startete ich gleich zur Botschaft von Burma, wo ich für mein Visum einen Antrag stellen wollte. Da ich schon um 6 Uhr in Bangkok angekommen war und ich gleich darauf Richtung Botschaft aufgebrochen bin, war ich dann auch ein bisschen zu früh dort, was mir jedoch einen der vordersten Plätze der Warteschlange eingebracht hat. Der Antrag wurde gestellt, wobei ich schon gleich wieder von korrupten Botschaftern betrogen wurde. Der Betrag für das Visum lautet 20 US-Dollar, doch in der Botschaft ist es natürlich mit 810 Thai-Baht angeschrieben. Da 20 USD nur ca. 700 Baht betragen, versuchte ich natürlich als einziger mit Dollars zu bezahlen, da ich mich sträube, Militärregierungen und korrupten Botschaftern Geld zu geben, das ihnen nicht zusteht. Da ich jedoch nach 5 minütiger Diskussion immer noch zurückgewiesen wurde und ich verhindern wollte, dass mir kein Visum ausgestellt wird, da ich mir diesen Traum jetzt erfüllen will, habe ich nachgegeben. Ich werde mich das nächste Mal besser vorbereiten, damit ich sichere Beweise habe und damit ich ihnen wenigstens einer keine Freude macht. Es ist in Ländern wie Laos, Kambodscha, Burma usw üblich, in Botschaften und an Grenzen um 2, 5, 10 bis zu 30 Dollar betrogen zu werden. Dabei muss man bedenken, dass diese Beamten innerhalb von kürzester Zeit horrende Summen verdienen, da sie nur irgendwelche Reisenden einschüchtern und ihnen eine Einreise verwehren. Da ich keinen direkten Reiseplan habe und ich über genügend Zeit verfüge, werde ich mir für die nächsten Male genügend Zeit nehmen, um diesen Machenschaften entgegen zu wirken. So habe ich meinen Antrag eingebracht und konnte am Freitag meinen Pass mit 4 wöchigem Visum abholen. Nachdem ich mit meinem Fahrrad durch Bangkoks Straßenverkehr geirrt bin, ich den Antrag gestellt habe und ich Bangkoks Menschengewirr sowieso liebe, dachte ich mir, dass ich mich erstmals im grünen Lumphini Park erhole. Diesen wollte ich dann auch gar nicht mehr verlassen, doch machte mich schließlich doch noch auf, um ins Internet zu gehen und heraus zu finden, ob ich doch noch eine Nachricht von jemandem vom Hospitalityclub bekommen habe. Höchstwahrscheinlich haben sie jedoch mein gutaussehendes Foto nicht gesehen und deshalb sitze ich bis heute ohne Nachricht da. Traurig aber wahr!!! Somit radelte in die berühmtberüchtigte Khao San, wo ich mir ein billiges Dormitory genommen habe. Anschließend ging ich meinen Freund besuchen und verbrachte mit diesem den Rest des Tages und Abends. Am nächsten Morgen machte ich mich auf die Suche nach Bike-Shops, um einige Ersatzteile für mein Fahrrad zu finden. Nach 4 Stunden herumirren, hatte ich immer noch ich immer noch keinen gefunden und deshalb machte ich es mir ein wenig vom Verkehr genervt im Park gemütlich. Ich las einige Stunden und machte am Abend Bekanntschaft mit einem Mann, der mich einlud, in seiner Wohnung zu übernachten und dieses Geld zu sparen. Ich machte mit ihm am nächsten Tag aus und bewegte mich glücklich in Richtung Zimmer zurück. Ich traf wiederum abends meinen Freund aus Burma und machte danach Bekanntschaft mit einem Engländer aus meinem Zimmer. Am nächsten Tag rief ich meinen am Vortag kennengelernten Freund an und wir machten einen Zeitpunkt aus, uns bei seiner Wohnung zu treffen. In der Zwischenzeit, radelte ich durch die Stadt, um mir eine Kamera zuzulegen. Gesucht gefunden! Nun kann ich euch ein wenig mit ein paar Tatsachenbildern beglücken. Danach gings in die Wohnung meines Freundes wo ich mich auch gleich wohlfühlte. Wie gut ist es doch, in einer Wohnung und in keinem Gästehaus zu wohnen und übernachten. Am darauffolgenden Tag gings wiederum auf die Suche nach den Ersatzteilen meines Fahrrads. Diese sind jedoch nur schwierig aufzutreiben oder nach meinen Vorstellungen immer noch nicht gut genug für meine Reise. Leider nicht fündig geworden, gings dann in Richtung Park, wo sich wiedereinmal die Anhänger des Roten Mobs versammelt hatten, nachdem der Ausnahmezustand am vorigen Tag aufgehoben wurde. Nachdem ich genug von diesen gesehen hatten, fuhren wir mit unseren Rädern um die wunderschön beleuchteten Tempel und den Königspalast. Wir waren auf dem Weg nach Hause, als ich auf dem Fußgängerweg ein junges, gutaussehendes Mädchen sah, welches mir ein Lächeln schenkte. Wir tauschten Blicke, als ich an der roten Ampel wartete und weiter gings. Nach ca. 1 km und vielen Gedankengängen, entschloss ich mich, umzukehren und mit ihr zu sprechen. Es ging in mir vor, dass ich dieses Mädchen anderenfalls niemals wiedersehen würde. Da ich annahm, sie würde auf ihren Bus waren, hoffte ich, dass sie noch nicht weg ist. Dort angekommen, war ich erleichtert, dass sie immer noch dort saß. Nach austausch unserer Namen und wies geht, wurde schnell klar, dass es sich um ein 19-jähriges Mädchen handelt, welche seit 4 Jahren auf den Strich geht. Dies war wiedermal wie ein Schlag in mein Gesicht, in einem Land, das ich doch liebgewonnen habe. Es tat mir weh, ein junges, schönes Mädchen neben mir zu sitzen haben, das so hilflos dreinschaut und sich prostituiert. Ich weiß, dass es in diesem Land und vielen anderen, etliche dieser Fälle gibt, doch weint mein Herz jedes Mal, wenn ich in ein junges, hilfloses Gesicht sehe. Ich versuchte mehr aus ihr zu erfahren, was jedoch bei solchen Leuten immer schwierig ist. Es ist mir aufgefallen, dass sich solche Leute an niemanden mehr wenden und nichts mehr aus sich rauslassen, da sie die Hoffnung schon aufgegeben haben, dass sich wirklich jemand für sie interessiert und jemand etwas an ihr liegt. In Folge ist es auch unmöglich, solchen Menschen Hilfe anzubieten, da sie sich an ihre Situation bereits gewöhnt und diese akzeptiert haben. Nach ca. 2 Stunden und nachdem sie mehrmals erklärt hat, sie hätte keine andere Chance, da sie kein Geld habe usw. habe ich mich traurig aber doch, entfernt und ihr viel Glück für ihre Zukunft gewünscht. Das Treffen jedoch ging mir den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf und schließlich habe ich mich schlafen gelegt, um alles zu vergessen. Heute bin ich jedoch leider wieder aufgewacht und habe den selben Gedanken im Kopf. Ich weiß wirklich nicht, was ich nur machen kann oder soll. Ich bin mir bewusst, dass man nicht allen und nicht jedem Helfen kann, aber warum sollte man nicht einigen Helfen, wenn man die Mittel dazu hat. Die Frage ist jedoch immer: Wollen diese auch deine Hilfe? Ich denke, eventuell wollen diese Menschen die Hilfe anfangs nicht, da sie schon zu lange davon gefangen sind und sich gar nichts anderes vorstellen können. Sie können diese Sache jedoch mit Sicherheit nicht schön finden, einen 25 - 50 Jahre älteren Kerl zu befriedigen, ein wenig Geld dabei zu verdienen, den Hauptteil jedoch bei ihrem Chef/-in abzugeben und am Ende des Tages immer noch ohne Dach über dem Kopf dazustehen. Solche Sachen gehen mir einfach nicht in den Kopf und wollen mir auch gar nicht in den Kopf gehen. Ich bin nicht stolz, solche Sachen zu sehen oder zu erleben, jedoch sollte man in der realen Welt leben, mit offenen Augen durchs Leben gehen und nicht vor jedem Problem zurückschrecken. Ich werde nun die nächste Zeit über diese abermals erlebte Erfahrung nachdenken und mir Lösungen überlegen, wie man solchen Menschen helfen könnte. Tips und Ratschläge euerer Seite sind herzlich Willkommen.
Meine Reise wird in 2 Tagen in Burma fortgesetzt. Dort wird es nicht viel Zeit über diese Bekannschaft zu trauern leben, da in Burma ohnehin genug missliche Umstände herrschen. Das größte Problem was herrscht ist mit Sicherheit die Militärregierung, welche das Land isoliert, die Menschen in Furcht versetzt und Hilfe von Organisationen und Ländern ausserhalb, wie z.B. bei schweren Zyklonen ablehnt und blockiert, und es bevorzugt die eigenen Landsmänner sterben zu lassen. Burma ist seit längerer Zeit auf meinem Reiseplan, ich habe mich jedoch 2007 während den Aufständen dagegen entschieden. Ich freue mich nun endlich dieses Land bereisen zu können und die Menschen, welche in einer solch misslichen Lage stecken, kennen zu lernen. Ich hoffe, meinen Weg größtenteils mit dem Fahrrad bewältigen zu könne, um näher an die Menschen in abgelegenen Gegenden zu kommen. Der Fahrradplan ist jedoch immer noch nicht gesichert, da ich für meinen Billigflug noch einiges an Gepäcksgewicht verlieren muss. Ich werde dieses Problem jedoch bewältigen und verzichte im schlimmsten Fall auf saubere Unterhosen.
Ich werde mich bis zu meiner Rückkehr nach Thailand nicht mehr bei euch melden, da Internetzugänge nur erschwert und sehr langsam verfügbar sind und ich mir deshalb diese Zeit für das Land nehmen werde. Die Rückkehr nach Thailand ist am 26. Mai geplant, man weiß jedoch nie, ob ich bis dahin schon verheiratet bin und auf unser gemeinsames Kind warte.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit bis dahin, erfreut euch am Beginn des Frühlings und genießt jeden Tag, welchen ihr in eurer Situation erleben dürft.
Vergesst nicht auf die weisen Ratschläge ich werde diese dringend benötigen!!!

Suwit, der mich in seiner Wohnung übernachten lässt


die Vorbereitung der Roten Mitglieder

´

Königspalast bei Nacht

Militärsgebäude

Khao San Road
Liebe Grüße nach Hause
Pansn

1 Kommentar:

  1. Hallo weltbereisender Mann =)

    Das Militärgebäude schaut ganz harmlos aus, dafür ist der Palast echt beeindruckend!

    Die Khao San Road schaut sehr überfüllt aus, erinnert mich irgendwie bei uns an den Messepark am Samstag, in dem ich Samstags ja nie bin, weil so viele Leute in mir ein Unbehaglichkeitsgefühl hervorrufen, und dann muss ich schreiend durch die Menschenmenge an die frische Luft rennen. Das kommt dann nicht so gut, und ich möchte mich ja nicht immer blamieren. Nervt mich selber, wenn das immer am 24. Dez. in der Pfarrkirche passiert, wenn die total überfüllt ist, weil Weihnachten ja so wichtig ist... *BRÜÜLLL* HHAHAA =)

    Sorry, ich hab wohl 12 Jägermeister zu viel gehabt. Aber ich hoffe du freust dich auch über solche Kommentare, ich muss ja auch deine Bilder, die du für cool hälst und ins Netz stellst, durchsehen. Wo sind die nackten Frauen?? Ich gebe es zu, deswegen klicke ich immer hier 'rein' aber nie, auch schon gar nie kommt etwas, das MIR gefällt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass du schon sehr egoistisch bist.

    Trotz allem kann ich mich dazu hinreißen, und Dir eine super schöne Zeit, einen tollen Aufenthalt und viel Spaß mit den Thaiboys wünschen *gg* Gruß vom Aktionär

    glg Clemens ^.^

    AntwortenLöschen