Samstag, 20. Juni 2009

Ab in den Süden

Hallo meine Freunde und die, die sich streben es werden zu wollen!!!

Nachdem ich letzten Sonntag einige Vorbereitungen abgeschlossen habe, zumindest mehr als wie üblich, habe ich wegen des kleinen Zeitrahmens einen Nachtzug nach Surat Thani genommen. Den ersten Versuch startete ich bereits am Samstag, doch der Expresszug ließ leider keine Fahrräder zu. Ich versuchte der Angestellten zu erklären, dass es sich dabei um meinen einzigen Freund handle, was sie mir jedoch nicht abkaufen wollten. Natürlich hat es gerade als ich auf den Zug musste, in Strömen zu regnen begonnen, was mich vollkommen durchnässt am Bahnhof ankommen ließ. Nachdem ich dem Fahrrad, für welches ich unbedingt noch einen Namen benötige, eine gute Nacht gewünscht hatte, machte ich es mir in der dritten Klasse gemütlich. Die Fahrt ging ins 600 km südlicher gelegene Surat Thani, wo ich morgens um 6.30 Uhr ankam. Nach der Ankunft startete ich gleich in Richtung Nakhon Sri .... . Auf dem Weg verpflegte ich mich mit köstlichem südthailändischem Curry und radelte kräftig weiter. Am Mittag rastete ich erst an einem kleinen Hüttenverschlag am Straßenrand, welcher mir es schmackhaft machte, dort auch ein Nickerchen einzulegen. Aus den angeblich 12 Minuten idealer Schlafenszeit machte ich gleich 2 Stunden und holte ein wenig Schlaf von der Zugfahrt nach. Die Weiterfahrt wurde noch 2 Mal durch einen Regenschauer unterbrochen, doch ich kam Nachmittags gut in Tha Sala an. Dort gefiel es mir so gut, dass ich mich entschloss, die Nacht dort zu bleiben. Schnell hatte ich eine Brücke ausgekundschaftet, welche mir eine gemütliche und regenfreie Nacht gewährleisten sollte. Nachdem ich mehrmals die Luxustoiletten vom Shopping-Center benützt hatte, vertrieb ich mir ein wenig die Zeit, bis ich mich zu meinem Schlaflager aufmachte. Ich packte meine Tasche vom Gepäcksträger, um das schwerbeladene Fahrrad über die Leitplanken zu heben und die Böschung hinunter zu bringen. Nachdem ich alles schön ausgepackt und mir wahrscheinlich wiedereinmal für meine Intelligenz auf die Schulter geklopft hatte, ging ich mit meiner Taschenlampe bewaffnet nach vorne zum Fluss, um mich ein wenig zu erfrischen. Erstmals musste ich durch ein kleines Matschloch, welches ich jedoch gut bewältigte und stand plötzlich vor einer anderen obdachlosen Behausung, welcher anscheinend die gleich ideale Idee hatte. Da ich niemand auf mich aufmerksam machen wollte, kehrte ich wieder um und suchte mir einen anderen Weg zum Fluss, wo ich meine Intelligenz nocheinmal aufblitzen ließ. Wenige Meter vor dem Ufer tappte ich in ein großes Schlammfeld, in welchem ich natürlich stecken blieb. Bis zu den Knien im Schlamm steckend, versuchte ich mit sammt all meiner sauberen Sachen in den Händen, meine Beine mit den Schuhen zu befreien. Die Kleider drohten in den Dreck zu stürzen und somit zog ich meine Füße aus den Schuhen und brachte sie in Sicherheit. Der Traum, die Schuhe darauffolgend blieb unverwirklicht, wie dieser, dass ich meine Traumfrau schon getroffen bzw. wahrgenommen habe. So ließ ich noch verdreckter wie anfangs meine Flip-Flops zurück, auf welches Schnäppchen ich so Stolz gewesen war. Total enttäuscht begab ich mich zurück zu meinem Quartier und welchselte dieses aus Sicherheitsgründen um einige Meter in die Dunkelheit. Nach einer sorgenfreien Nacht ging es morgens wieder weiter. In Nakhon kaufte ich mir dann einige dringenst nötige 2nd-Hand-T-Shirts und kam erst Mittags wieder aus der Stadt. Am Nachmittag kam ich dann ans langersehnte Meer, an welchem ich eine kurze Pause zu einer langen machte und sie schließlich zu einer Übernachtung aufrundete. Nachdem ich das Gespräch mit einigen Kindern aus einem kleinen Fischerdorf angefangen hatte endete es mit einem Fußballmatch mit einigen Dorfjungs, welche mich schließlich zum Übernachten und Essen einladeten. Eigentlich waren es Burmesische Migranten, welche seit unterschiedlichen Zeitdauern in diesem Fischerdorf arbeiten. Am Morgen wurde ich gut verpflegt und natürlich, bat mich jeder, bald zurückzukommen und nächstes Mal länger zu bleiben. Weiter gings in Richtung Hat Yai, welches Ziel ich natürlich wieder nicht erreichte, da ich am Nachmittag an der Tankstelle ein Mädchen kennenlernte, welche mich einlud, mich bei ihrem Verkaufsstand niederzusetzen. So wurde aus einer kurzen Klopause eine weitere Übernachtung, welche so lange dauerte, dass ich am nächsten Tag erst Mittags los kam. Von Hat Yai gings weiter in Richtung Grenze, wo ich noch versuchte meinen letzten Telefonkredit aufzubrauchen. Deshalb nächtigte ich vor der Grenze in einem Wald und startete am Morgen zur Grenze. Dort wurden mir einige blöde Fragen gestellt und gerade als ich den fertig gestempelten Pass einpacken wollte, wurde ich zum Doktor gerufen. So wurde ich auch noch auf die Schweinegrippe untersucht, auf welche ich nach soviel Impfungen jedoch nicht angeschlagen habe (Danke Chicas!). Mit Gewissheit fuhr ich in die nächste größergelegene Stadt und versuchte meine Thai Bahts zu tauschen. Erstmals wurde ich durch die Gegend geschickt. Der Zweite, den ich fragte, auf diesen machte ich einen derartigen Eindruck, dass mit ihm die Phantasien durchgegangen sind und er sich nach meiner Länge. Welche Länge könnt ihr euch jetzt selbst beantworten, dass ich ein wenig aggressiv war. Nachdem im Vietnam ein Junge auf Nummer sicher ging und sich auf einer Toilette sein Ergebnis selbst holen wollte, war dieser wenigstens ein wenig anständiger. Die Tatsache, dass die meisten in Malaysien lebenden Menschen Englisch sprechen, änderte nichts an der asiatischen Mentalität, dass mich jeder, auch bei Unwissenheit in irgendeine Richtung schickte. So hatte ich diese unattraktive Stadt umfahren, als ich beim Einkaufszentrum ankam, bei welchem ich mein Geld eintauschen konnte. Kurz darauf stand ich vor geschlossenen Fenstern, da der gute Mann seine Mittagspause einlegte. Da ich jedoch nicht wirklich Zeit zu verschwenden hatte und ich außerdem hungrig war, was ohne Geld nicht all zu einfach zu lösen ist, kaufte ich im Supermarkt ein, um meine Kreditkarte zu benützen. Um halb 3 hatte der immer besser Herr immer noch Pause und so machte ich mich immer noch ohne Bargeld auf den Weg. Nach einem guten 90 Kilometer Run kam ich in Butterworth an, wo ich bei einem Handyshop nachfragte, ob sie einen Anruf zu einem Mann machen könnten, der mir eine Unterkunft angeboten hat. Leider stellte sich heraus, dass dieser ein wenig von der Stadt entfernt wohnte und ich diese ohne Geld nicht verlassen wollte. Ich machte mich abermals auf die Suche nach Tesco, wobei ich wieder verschiedene Wege und Richtungen empfohlen bekam und ihn schließlich fand. Dort kaufte ich mir dann mein lang ersehntes Abendessen. Um auf alle Fälle sicher zu gehen, kaufte ich gleich richtig ein und natürlich auch Sachen, die ich mir normalerweise auch nicht leisten würde. Nach einem genussvollen Essen begab ich mich auf die Suche nach einem weiteren Nachtlager. Nach einer mäßigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück mit gebratenem Huhn, Brot und Kuchen, konnte ich schließlich mein Geldwechseln und radelte anschließend zu meinem heutigen Gastgeber. Ich wurde von seinem Kollegen abgeholt und in sein Resthaus gebracht, wo ich den Nachmittag verbrachte. Am Abend holte er mich ab, wir gingen zu einem Geburtstag und später nach Hause. Morgen werde ich den Tag mit ihm verbringen und am Montag starten wir gemeinsam in Richtung Süden. David, mein Gastgeber, wird in den nächsten 20 Tagen Malaysien umradeln, um Spenden einzusammeln, um seine in einem Monat geplante Radtour rund um Europa zu finanzieren.
Ich plane am Mittwoch Abend in Kuala Lumpur zu sein, mein Fahrrad fertig zu verpacken und mich auf mein neues Abenteuer vorbereiten.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit und bis bald!!!

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